Förderung
Mehr Kultur aufs Land
93 Regionen nehmen bundesweit am Förderprogramm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ teil. Mit kulturellen, künstlerischen und kreativen Vorhaben soll das Zusammenleben in ländlichen Räumen, insbesondere strukturschwachen Regionen, gefördert und die Demokratie vor Ort gestärkt werden. Die von den 13 Flächenländern ausgewählten Regionen erhalten 2024 eine Förderung von je 40.000 Euro, um mit Bürgerbeteiligung tragfähige Konzepte für Kulturvorhaben zu entwickeln. Dazu gehören Kulturnetzwerke, Festivals, Bürgerräte für Kultur, regionale Kulturkonferenzen oder Kulturbüros. Der Bund stellt dafür bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro zur Verfügung, die ausgewählten Regionen beteiligen sich ab 2025 mit einer Kofinanzierung von 5,9 Millionen Euro.
Ideen gibt es viele. Mit dem Projekt „Let“s talk – Reden miteinander statt übereinander“ möchte man im sächsischen Bautzen künstlerische Formate an bekannten Orten ausprobieren. So können beispielsweise auf dem Marktplatz Menschen erreicht werden, die sonst nur schwer Zugang zu Kunst und Kultur finden. Im Kreis Warendorf in NRW soll eine Wagenscheune der ehemaligen Benediktinerabtei zur Liesborner „kultuRRemise“ ausgebaut werden, als Begegnungs- und Bildungsort für Vereine, Schulen und Institutionen. www.allerland-programm.de
AfD nicht willkommen
Die Einladung von fünf AfD-Politikern zur Eröffnungsfeier der Berlinale hatte für viel Diskussionsstoff und Kritik gesorgt. Deutsche und internationale Filmschaffende hatten dagegen in einem offenen Brief protestiert. Andere plädierten dafür und wollten sich mit der AfD kritisch auseinandersetzen. Vergangene Woche entschied nun die Festival-Leitung, die AfD-Politikerinnen und -Politiker wieder auszuladen. Die Berlinale engagiere sich seit Jahrzehnten für demokratische Grundwerte und gegen jede Form von Rechtsextremismus, hieß es. Dafür stünden sowohl das Filmprogramm als auch die Berlinale als Kulturinstitution. Gerade angesichts der Enthüllungen zu explizit antidemokratischen Positionen einzelner AfD-Mitglieder sei es für die Berlinale wichtig, unmissverständlich Stellung für eine offene Demokratie zu beziehen, betonte das Leitungsduo Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian. Auch andere Organisationen und Festivals müssten diese Debatte führen – gemeinsam mit allen demokratischen Parteien.
Kulturverführung vom 16. Februar 2024
Berlinale: Wer es nicht geschafft hat, seinen Lieblingsfilm auf der Berlinale zu sehen, hat vielleicht am 25. Februar, dem Publikumstag, noch eine Chance. Dann werden ausgewählte Filme aus allen Sektionen gezeigt. Da-runter sind auch einige Preisträgerfilme, zum Beispiel aus den Sektionen Encounters oder Panorama, hier wird der mit dem Publikums-Preis prämierte Dokumentarfilm aufgeführt. Die Tickets für alle Vorstellungen kosten elf Euro, ermäßigt acht Euro. Wie alle anderen sind sie online erhältlich, der Verkauf hat bereits begonnen. Menschen ohne Zugang zum Internet können sich täglich zwischen 13 und 17 Uhr unter Telefon 030-25920970 helfen lassen.
Konzert: Im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie wird es am 23. Februar ab 20 Uhr barock, wenn es heißt: Frauen-Power in Zeiten Händels. Dann öffnet sich der Vorhang für faszinierende Frauengestalten wie Medea, Kleopatra, Semele oder die Königin von Saba. Sie alle inspirierten Georg Friedrich Händel in seinen Opern und Oratorien zu großartiger Musik, zu Arien voller Virtuosität und Emotion. Wie kaum ein anderer Komponist seiner Zeit verstand er es, den Persönlichkeiten dieser Frauen musikalischen Glanz zu verleihen. Die Academy of Ancient Music unter Laurence Cummings und die Sopranistin Mary Bevan stellen einige der eigenwilligen und starken Heroinen Händels vor. Berliner Philharmonie, Kammermusiksaal, Herbert-von-Karajan-Str. 1, 10785 Berlin, mehr Informationen unter www.berliner-philharmoniker.de/konzerte
Familie: Bis zum 3. März können Familien auf eine Klangreise durch die Philharmonie Berlin und das Musikinstrumenten-Museum gehen. In der Philharmonie Berlin gibt es jeden Tag unterschiedlichste Konzerte für Groß und Klein. Ein geheimer Zugang führt ins Musikinstrumenten-Museum, wo sich wie auf einer Schatzinsel kostbare Musikinstrumente aus fünf Jahrhunderten entdecken lassen. Die Führungen von 14 bis 15.30 Uhr sind für Kinder von sechs bis zehn Jahren geeignet. Der Eintritt ist frei. Anmeldung und weitere Informationen unter www.berliner-philharmoniker.de.
Ausstellung: Potsdam feiert den 150. Geburtstag von Karl Foerster, dem berühmten Staudenzüchter und Gartenphilosophen, mit einer Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen. Am 9. März startet die Schau „Karl Foerster. Neue Wege – Neue Gärten“ im Potsdam Museum. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt dafür Exponate aus dem Karl-Foerster-Haus in Potsdam-Bornim zur Verfügung, die bislang noch nie gezeigt wurden. Das ganze Jahr über werden Führungen durch den Schaugarten Karl Foersters an seinem Wohnhaus in Potsdam-Bornim angeboten. Ab Mai wird es geführte Radtouren durch das grüne Potsdam geben. Weitere Infos unter www.potsdamtourismus.de/150-jahre-karl-foerster Regina Friedrich