Selbsttest: Hält, was sie verspricht
Was für die zarte Augenpartie gut ist, kann für den Rest des Gesichts nicht schlecht sein. So wie ich sieht das auch ein großer Kosmetikhersteller. Ein Selbsttest der neuen „Augencreme fürs Gesicht".
Die ersten Anzeichen des Alters zeigen sich meistens im Bereich um die Augen. Je nachdem wie die Mimik ausgeprägt ist, zeichnen sich rund um die Augen schon mit Mitte 20 zarte Linien ab. Dass ich eine der Kandidatinnen für diesen Bereich der frühen Faltenbildung und nicht des Nasolabialbereichs oder der Stirn bin, war mir schon Anfang 20 klar. Darum habe ich frühzeitig angefangen, eine Augencreme zu benutzen. Unwesentlich später habe ich dann auch allabendlich eine Augen- und Mundmaske (von Schaebens) aufgetragen und mich schon immer gefragt – wenn diese Creme für die zarte Augenpartie geeignet ist, oder wie die Maske gar für den Bereich um die Lippen, wieso dann nicht fürs ganze Gesicht?
Fast 20 Jahre später scheint L’Oréal Paris meine Gedanken gelesen zu haben und hat mit dem Revitalift Filler mit Hyaluronsäure eine Augencreme für das ganze Gesicht auf den Markt gebracht. Logisch, dass ein Test dieses neuen Produkts unumgänglich war. Ich schöpfe aus einem großen Erfahrungspool aufgrund der oben genannten und früh erkannten Problematik. Es gibt kaum eine Augencreme, die ich noch nicht getestet habe. Und wenn es das Produkt zuließ, habe ich es vereinzelt auch schon im Mundbereich angewendet. Kann ja nicht schaden, habe ich mir gedacht, wenn es Masken gibt, die diese Bereiche miteinander verbinden.
Viele Cremes sind zwar angenehm, aber schlicht wirkungslos. Vor allem jene, die eine abschwellende Wirkung versprechen. Die Geltexturen sind häufig einfach zu wässrig, erfrischen darum zwar, mehr aber auch nicht. Welche Augencremes mir wenig zusagen, sind jene mit „luminizierender" Wirkung. Darin sind meist Schimmerpartikel oder Ähnliches enthalten, die den Bereich um die Augen zum Strahlen bringen und ihn aufhellen sollen. In der Theorie liest sich das super, in der Praxis sind diese Produkte allerdings meist sehr fest, lassen sich daher gerade im zarten Augenbereich schlecht verteilen und setzen sich im schlimmsten Fall sogar in den schon vorhandenen Fältchen ab. Im Lippenbereich machen besagte Cremes gar keinen Sinn.
Allen Augencremes gemein ist – so auch bei meinem derzeitigen Testprodukt – dass sie nicht parfümiert sind. Irritationen wären da im Bereich um die Augen vorprogrammiert. Der Duft der Augencreme ist also neutral. Was mir beim Auftragen aber direkt auffällt, ist die angenehme Textur. Sie lässt sich ganz leicht verteilen.
Nach dem Augenbereich arbeite ich mich weiter zu den Lippen vor, dann noch rund um die Nasolabialfalte, und ein weiterer Klecks landet auf der Stirn. Die Creme ist weder fettig noch wässrig. Sie zieht schnell ein, sodass ich meine gewohnte Tagespflege einfach darüber auftragen kann, gefolgt von meiner BB-Creme. Das Tragegefühl auf der Haut ist trotzdem ganz leicht und vor allem gut durchfeuchtet. Dieses Gefühl bleibt den ganzen Tag. Die Haut scheint durch das Hyaluron bestens mit Feuchtigkeit versorgt zu sein.
Mein Fazit: Ich erwarte von einer Creme keine Wunder. Wo Fältchen sind, bleiben Fältchen. Wenn die sich im Laufe eines anstrengenden Tages aber nicht vertiefen, sondern „aufgefüllt" bleiben, erfüllt eine Creme ihren Zweck. Das neue Produkt von L’Oréal hält, was es verspricht: intensive Feuchtigkeit, die hilft, feine Linien aufzupolstern. Eine klare Empfehlung. Katharina Ellrich