Gesellschaftliches Umdenken
„Wir sind ein Land“
Sänger Herbert Grönemeyer (66) hat mit Blick auf die aktuellen Krisen ein gesellschaftliches Umdenken gefordert. „In drei, vier Jahren ticken wir bestimmt positiver. Wir sollten uns derweil mehr mit uns als Gemeinschaft beschäftigen: Was macht uns aus? Was wollen wir zusammen bauen und schaffen für unser Gemeinwohl?“, sagte er im Interview mit der „Sächsischen Zeitung“. Man müsse etwa überdenken, wie Ostdeutsche und deren Belange gesehen werden: „Die Ostdeutschen sind nicht unsere Sorgenkinder, denen muss man keinen Stempel aufdrücken“, so Grönemeyer. Weil auf diesem Wege keine Versäumnisse der letzten Jahrzehnte ausgeräumt würden, sei das Amt des Ostbeauftragten der Bundesregierung „eine Unverschämtheit“, kritisierte er. Eher solle es einen Beauftragten für Gemeinsinn geben. „Wir sind ein Land, 16 Bundesländer in Europa, fertig.“ (dpa)
Europol warnt vor Missbrauch von ChatGPT
Die europäische Polizeibehörde Europol hat vor dem Missbrauch von Text-Robotern durch Kriminelle gewarnt. Die Technik könne auch für Betrug, Falschinformation und Cybercrime eingesetzt werden, warnte die Behörde in einem Bericht. Europol-Experten hatten den Text-Roboter ChatGPT auf Möglichkeiten des Missbrauchs untersucht. Die Fähigkeit von ChatGPT, sehr realistische Texte zu schaffen, mache das Programm zu einem nützlichen Instrument für Kriminelle, schrieb die Behörde. Der Text-Roboter sei in der Lage, den Sprachstil von bestimmten Personen oder Gruppen zu kopieren. Verbrecher könnten dies missbrauchen, um Opfer zu täuschen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Weil ChatGPT auch in der Lage sei, Codes für verschiedene Programmiersprachen zu produzieren, sei er auch ein mögliches wertvolles Instrument für Kriminelle mit wenig technischem Wissen, so Europol. Um Missbrauch zu verhindern, müssten Ermittler mit der technologischen Entwicklung Schritt halten. (dpa)
Für Krankschreibung wieder Praxisbesuch nötig
Die in der Corona-Krise eingeführten telefonischen Krankschreibungen bei leichten Erkältungen sind beendet. Patientinnen und Patienten müssen seit vergangenen Samstag wieder in die Praxis gehen, wenn sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung brauchen. Die Möglichkeit per Telefon hatte es seit März 2020 fast durchgehend gegeben, um unnötige Kontakte und Corona-Infektionen zu vermeiden. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte eine Sonderregelung dazu mehrfach verlängert, zuletzt bis zum 31. März. Angesichts der entspannteren Pandemie-Lage lief sie aber nun aus.
Verbraucherzentralen, Hausärzteverband und Gesundheitspolitiker haben sich dafür ausgesprochen, telefonische Krankschreibungen auf Dauer zu erhalten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach machte deutlich, dass er dies für sinnvoll hält. (dpa)
Kia EV9 mit 540 Kilometern Reichweite
Kia beweist Größe – im Wortsinn. Denn als künftiges Flaggschiff seiner E-Modelle hat der koreanische Hersteller jetzt den EV9 vorgestellt und die Markteinführung für das zweite Halbjahr angekündigt. Für Preise, die deutlich über den 46.990 Euro des EV6 beginnen dürften, gibt es ein SUV von rund fünf Metern Länge. Der Radstand von 3,10 Meter soll genügend Raum für drei Sitzreihen bieten. Neben zahlreichen Assistenzsystemen bekommt der EV9 als erstes Modell der Marke einen weiterentwickelten Autobahn-Staupiloten, der auf bestimmten Streckenabschnitten das autonome Fahren nach dem sogenannten Level 3 möglich macht und den Fahrer dabei vorübergehend vollständig aus der Verantwortung nimmt.
Dank der Bordspannung von 800 Volt sind besonders kurze Ladestopps möglich. So soll der EV9 bestenfalls binnen 15 Minuten Energie für über 200 Kilometer zapfen. Zur Wahl stehen je nach Land zwei Batterien mit 76,1 oder 99,8 kWh für bis zu 541 Kilometer Reichweite. Mehrere Konfigurationen aus Heck- und Allradantrieb und Leistungen zwischen 150 kW/204 PS und 283 kW/385 PS sind wählbar. So kommt der EV9 im besten Fall auf 700 Nm und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in weniger als sechs Sekunden, so Kia weiter. (dpa)