In der adrenalinhaltigen Sky-Thriller-Serie „Drift – Partners in Crime“ spielen Ken Duken und Fabian Busch ungleiche Brüder, die sich zusammenraufen müssen, um bei einem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel mit internationalen Gangstern zu überleben.
Ein Film muss mit einer Explosion beginnen – und sich dann langsam steigern!“ Dieses Credo eingefleischter Hollywood-Actionfilm-Regisseure hat man sich bei „Drift – Partners in Crime“ sehr zu Herzen genommen (Regie: Tim Trachte). Zwar kommt die erste Explosion erst später, dafür gibt es aber als Einstieg eine wilde Autoverfolgungsjagd mit allen Schikanen. Ein gelbes Taxi rast in Griechenland über eine staubtrockene Küstenstraße. Am Steuer Leo (Fabian Busch). Daneben sein Bruder Ali (Ken Duken). „Jetzt gib doch mal Gas!“, brüllt Ali seinen Bruder an. Leo drückt auf die Tube. Doch das hilft nicht viel. Der Verfolger-Jeep fährt immer dichter auf. Ein Typ lehnt sich aus dem Fenster und feuert. Die Heckscheibe zersplittert. Das Taxi rast weiter, bis das Unfassbare geschieht: Ali kickt seinen Bruder bei voller Fahrt aus dem Auto. Und springt wenig später selbst heraus. Das Taxi knallt in den Verfolger-Wagen. Bumm!
Action mit allen Schikanen
Sechs Tage zuvor: Ali, der bei der Münchener Polizei arbeitet, wird von seiner Kollegin Frida (Angelina Häntsch) gebeten, sie bei einer Fahrt an die österreichische Grenze zu begleiten. Dort soll ein Ex-Bundeswehrsoldat abgeholt und zum Verhör nach München überführt werden. Auf der Rückfahrt entdeckt Ali, dass man sie verfolgt. Schnell eskaliert die Situation. Kurz vor einer Autobahnbrücke kommt es zu einer spektakulären Massenkarambolage. Autos überschlagen sich. Ein Tanklaster steht quer. Fängt Feuer. Ali und Frida können sich zusammen mit dem Ex-Soldaten gerade noch aus ihrem demolierten Wagen retten. Der Laster hängt gefährlich über dem Brückenrand. Benzin läuft aus. Geistesgegenwärtig schafft es Ali, den Lkw in den Abgrund zu befördern. Der schlägt unten krachend auf – und explodiert. Der Ex-Soldat flieht vor seinen Verfolgern, läuft aber in die falsche Richtung. Die Brücke stürzt ein und reißt ihn mit in den Abgrund. Mehrere Menschen verlieren bei dem Feuerball-Chaos ihr Leben. Ali und Frida kommen ins Krankenhaus.
In München wird der Vorfall polizeiintern untersucht. Schnell findet man einen Schuldigen für das Inferno – Ali! Der ist zwar körperlich und mental ziemlich angeschlagen, lässt sich das aber nicht so einfach in die Schuhe schieben. Und stellt ein paar sehr unangenehme Fragen: Wer wusste von dem Gefangenentransport? Warum wurde der Ex-Soldat von Killern gejagt? Und wer sind die eigentlichen Drahtzieher? Niemand gibt ihm die richtigen Antworten. Also versucht Ali auf eigene Faust, dem Komplott auf die Spur zu kommen. Unverhoffte Hilfe bekommt er dabei ausgerechnet von seinem Bruder Leo. Die beiden haben sich vor Jahren entfremdet, sind wie Feuer und Wasser. Ali ist der Draufgänger mit einer Schwäche fürs Cage-Fighting. Leo – ein „Spießer light“ – ist eine kleine Nummer beim LKA in Leipzig. Zögerlich und immer noch misstrauisch kommt man sich langsam näher. Durch seine dienstlichen Verbindungen kann sich Leo Akten besorgen, die mit Alis Fall zu tun haben. Trotz großer Skrupel gibt er sie an seinen Bruder weiter. Und so werden Ali und Leo schließlich doch noch zu „Partners in Crime“.
Geschichte zweier entfremdeter Brüder
Die Produktionsfirma Action Concept, die schon die RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ effektvoll in Szene gesetzt hatte, hat auch bei „Drift – Partners in Crime“ ganze Arbeit geleistet. Es gibt jede Menge exorbitante Explosionen und es werden Autos gecrasht, dass es eine wahre Freude ist. Diverse Schießereien mit schwerkalibrigen Waffen wechseln mit brutalen Nahkampf-Attacken, bei denen besonders Ali immer in die Vollen geht. Das ist wirklich gut gemacht und lässt die Herzen aller Action-Fans höher schlagen. Das wirklich Coole an der Serie ist aber, dass Ali und Leo eine Backstory bekommen haben. Die erklärt im Laufe der Zeit, warum die Brüder bis aufs Blut zerstritten sind. Die Rückblenden werden geschickt eingestreut, ohne den Action-Fluss zu stören. Auch Alis verschrobener Charakter wird dadurch für den Zuschauer zugänglicher. Ken Duken liefert diesen Kamikaze-Bullen sportlich souverän ab, freischwebend irgendwo zwischen Schimanski und Jack Bauer.
Ein weiteres Plus der Serie sind die Schauplätze. Es geht von entlegenen Tälern in Tirol über Rallye-Pisten auf dem Peloponnes zu den Häuserschluchten Athens und wieder zurück nach München. Es ist Alis Freundin, Rechtsanwältin Maryam (Mona Pirzad), die am Ende für den überraschenden Cliffhanger sorgt. Deshalb sieht man sich im Herbst bestimmt gern wieder – zur zweiten Staffel von „Drift – Partners in Crime“.