47 spielt nur Remis
Am 32. Spieltag der Regionalliga Nordost gab es noch keine Entscheidung in der Meisterschaft nach dem 1:1 zwischen Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt. Im Tabellenkeller half Lichtenberg 47 das 2:2 im eigenen Stadion gegen den bereits abgestiegenen Lokalrivalen Tennis Borussia nicht weiter. Die zweimalige Führung der Gäste durch Travassos glich zunächst Owczarek per Foulelfmeter aus, dann rettete Graf in der Nachspielzeit zumindest noch einen Punkt. Allerdings konnte Viktoria den Lichtenbergern keine Schützenhilfe leisten und unterlag trotz Führung durch Günay noch mit 1:2 in Meuselwitz. Der ZFC liegt so nun wieder drei Punkte vor 47 – die auf Platz 16 nur drinbleiben, wenn Halle in der 3. Liga nicht ab- und der Nordost-Meister in der Qualifikation aufsteigt. Im zweiten Berliner Duell der Runde unterlag die VSG Altglienicke dem BFC Dynamo mit 2:3 (Tore: Breitkreuz, Cigerci – Euschen 2, Kleihs). Klare Angelegenheit dazu im dritten Derby des Spieltags: Der Berliner AK unterlag Hertha BSC II deutlich mit 0:5 (Tore: Maza 2, Haxha, Scherhant, Bustamante).
Berlin-Liga
Topteams siegen
Nur für 48 Stunden spülte der 3:1-Erfolg bei Türkspor (Tore: Chennoufi – Gantzberg 2, Wetzel) den SFC Stern 1900 am Freitag vergangener Woche auf Platz zwei in der Berlin-Liga. Denn am Sonntag gaben sich auch die anderen Spitzenteams der Berlin-Liga keine Blöße: Allen voran Tabellenführer SV Sparta, der sich beim Frohnauer SC mit 2:0 (Tore: Saberdest, Hänsch) durchsetzte und seinen Vorsprung von vier Punkten vor dem Berliner SC wahren konnte. Die Grunewalder gewannen parallel bei Absteiger Lichtenrader BC in einer vogelwilden Partie mit 7:4, führten zur Pause bereits mit 7:0 (Tore: Camara 3, Senninger 2, Techie-Menson, Cygankov), ehe Beyer, Dinc und Yorguner noch verkürzen konnten. Im Kreuzberger Derby setzte sich dazu Hilalspor bei Al-Dersimspor mit 4:1 durch und festigte damit seinen dritten Platz. An diesem Wochenende könnte sich Sparta so am vorletzten Spieltag durch einen Sieg in Mariendorf Titel und Aufstieg sichern – Al-Dersimspor, Stern Marienfelde und der LBC stehen dagegen bereits als Absteiger in die Landesliga fest.
Personalien
In der Regionalliga Nordost vermeldete der BFC Dynamo die ersten Transferaktivitäten: So verstärken Rufat Dadashov (31, Schalke 04 II/RL West) und Vasileios Dedidis (23) vom Ligakonkurrenten Carl Zeiss Jena die Hohenschönhauser zur kommenden Spielzeit. Dadashov hatte schon 2017/18 beim BFC gespielt und dabei 25 Tore erzielt. Verlassen wird die Weinrot-Weißen dagegen Niklas Brandt: Der 31-jährige Kapitän heuert zur kommenden Spielzeit beim Greifswalder FC an. Beim FC Hertha 03 verspricht man sich durch die Verpflichtung von Sven Reimann (28, Babelsberg/RL Nordost) mehr Stabilität für die kommende Oberligasaison. Dazu sorgt in der Berlin-Liga der BFC Preussen einmal mehr für Staunen auf dem Spielermarkt: So konnten sich die Lankwitzer für 2023/24 die Dienste von Stürmer Romario Hartwig (26, Blau-Weiß 90/Oberliga) und Routinier Filip Krstic (34, Eintracht Mahlsdorf/OL) sichern. Dazu gab Ligakonkurrent SD Croatia bekannt, dass Ayhan Bilek in der kommenden Saison bei den Tempelhofern das Traineramt übernimmt.
Mini-Chance gewahrt
Durch den 3:0-Heimsieg gegen den SV Tasmania am 31. Spieltag ist der FC Hansa Rostock II Meister der NOFV-Oberliga Nord – steigt aber nur auf, wenn die Profis in der 2. Liga bleiben. Die winzige theoretische Chance, noch als Zweiter hochzugehen, konnten beide Berliner Verfolger zumindest wahren: TuS Makkabi siegte in Neustrelitz mit 2:0, der FC Hertha 03 mit 3:0 gegen Frankfurt. Auch Eintracht Mahlsdorf konnte einen Dreier gegen Rathenow einfahren – CFC Hertha 06 trennte sich zudem 2:2 vom RSV Eintracht. Im einzigen Hauptstadtduell fügte Blau-Weiß 90 dem SC Staaken eine empfindliche 4:1-Niederlage zu, die die Abstiegsgefahr für den SCS weiter erhöht – sodass beide Teams kommende Spielzeit wieder in der Berlin-Liga aufeinandertreffen könnten.
Abstieg nach 26 Jahren
Die Bundesliga hat ihren vorletzten reinen Frauenclub verloren. Am Samstag wurde der Abstieg von Urgestein Turbine Potsdam besiegelt.
Durch das 1:5 gegen Bayer Leverkusen steht zwei Spieltage vor Schluss fest: Potsdam (acht Punkte) kann den 1. FC Köln (15) auf dem ersten Nichtabstiegsplatz nicht mehr einholen. Abgestiegen ist die Turbine aber nicht dank der Rückrunde (Tabellenplatz acht), sondern zweifellos dank der historisch schlechten Hinserie. Nach dem SC Sand im Vorjahr verschwindet somit der nächste echte Frauenfußballclub aus der Bundesliga. Die SGS Essen wird 2023/24 allein die Fahne hochhalten. Die Frage: Wie lange gelingt das noch? Schließlich schrieben die Frauen-Bundesligisten in der Saison 2021/22 durchschnittlich ein Minus von knapp 1,5 Millionen Euro. Den Titel machen seit Jahren Mannschaft mit einem starken Stammverein unter sich aus.
FCH siegt, Schwarz kommt
Danny Schwarz wird neuer Cheftrainer beim Regionalligisten FC 08 Homburg. Der 48-Jährige wird ab sofort die Kaderplanung für die neue Saison vorantreiben, jedoch erst ab Sommer gemeinsam mit den Co-Trainern Benjamin Schwarz und Sven Sökler auch an der Seitenlinie stehen. Bis Saisonende wird er Interimstrainer bleiben. Danny und sein Co-Trainer Benjamin Schwarz, die beide auch schon bei Drittligist Kickers Würzburg als Team arbeiteten, erhalten Verträge bis Juni 2024. Am vergangenen Freitag feierte der FCH einen 4:1 (1:1)-Erfolg bei Eintracht Trier. Es war der erste Dreier für die Saarpfälzer nach vier sieglosen Spielen zuletzt. Fanol Perdedaj, David Hummel, Michael Heilig und Nyger Hunter trafen für den FCH.
2. Liga
FCK in der Krise
Auch die Anwesenheit der Meistermannschaft von 1998 brachte kein Glück. Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern steckt nach der 1:2-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld weiter in einer Ergebniskrise fest. Nur eine der vergangenen zehn Partien konnten die Pfälzer gewinnen. Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison steht der FCK zwar weiter auf dem für einen Aufsteiger respektablen siebten Tabellenplatz. Die Spiele der vergangenen Wochen sollten Trainer Dirk Schuster und Geschäftsführer Thomas Hengen aber genügend Anzeichen geliefert haben, an welchen Stellschrauben sie im Kader drehen müssen.
Gegen Bielefeld verschlief der FCK die komplette erste Halbzeit, ließ in der Defensive viel zu viel zu und war mit dem 0:1-Rückstand zur Pause durch Jomaine Consbruchs Treffer nach 15 Minuten noch gut bedient. Das sah auch Trainer Schuster so: „Die erste Halbzeit war dem unwürdig, was wir eigentlich spielen können und auch schon größtenteils in dieser Saison gezeigt haben“, sagte der 55-Jährige. Nach Wiederbeginn spielten die Pfälzer nur noch auf ein Tor und schnürten die Arminia in deren eigener Hälfte ein. Doch erst der eingewechselte Lex-Tyger Lobinger knackte in der 88. Minute den Bielefelder Abwehrriegel. Die über 41.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion schrien ihre Mannschaft in der neunminütigen Nachspielzeit noch mal nach vorn. Doch diese vergaß in der siebten Minute der Extrazeit das Verteidigen, was Janni Serra zum viel umjubelten Siegtreffer für die Gäste nutzte. „Normalerweise sind wir die Mannschaft, die spät trifft. Beim 1:2 standen genügend Spieler hinter dem Ball. Wir setzen aber den Flankengeber nicht unter Druck, in der Mitte bekommen wir den Kopfball nicht verteidigt“, analysierte FCK-Kapitän Jean Zimmer den späten Knock-out. Auch Schuster kritisierte das Verhalten seiner Mannschaft in der entscheidenden Situation: „Wenn man in der Nachspielzeit so elementare Fehler macht, dann ist es zwangsläufig richtig, dass es bestraft wird. Das ist enttäuschend und bitter, aber ein Stück weit das Spiegelbild des Spiels.“ Am Sonntag steht für die Roten Teufel noch einmal ein Highlight an, wenn es zum prestigeträchtigen Derby zum Karlsruher SC ins seit Wochen ausverkaufte Wildparkstadion geht. „Das ist ein sehr besonderes Duell. Wenn wir eine erste Halbzeit hinlegen wie heute, wird das sicher noch mehr bestraft“, warnte Zimmer.