Tore satt
Reichlich Tore gab es am 19. Spieltag der NOFV-Oberliga bei den Partien mit Berliner Beteiligung zu bestaunen: Am 5:1-Sieg von Tennis Borussia über den SC Staaken hatte Torjäger Nattermann dabei mit gleich vier Treffern maßgeblichen Anteil – Reichstein (TeBe) und Hofmeister (SCS) waren ebenfalls erfolgreich. TuS Makkabi setzte sich dazu beim Rostocker FC mit 5:4 durch – Özcin (2), Voahariniaina, Matkovic und Sandhowe trafen für die Charlottenburger. Auch der Tabellenzweite Hertha 03 benötigte vier Treffer (Stein, Stiller (2), Eigentor), um nach zwei Rückständen noch mit 4:3 beim RSV Eintracht zu gewinnen. Am Tag darauf konterte Spitzenreiter Lichtenberg 47 jedoch mit einem gewohnt nüchternen 2:0 – Reiniger und Graf trafen dabei schon vor der Pause gegen Dynamo Schwerin. Dazu setzte sich der SV Sparta gegen Eintracht Mahlsdorf mit 2:1 (Tore: Brinkmann, Noack – Zorn) durch, während der SV Tasmania bereits am Freitagabend beim Schlusslicht Union Fürstenwalde mit 2:0 (Tore: Yimaz, Okezie) die Oberhand behielt.
Kein Berliner Sieg
Am 24. Spieltag der Regionalliga Nordost büßte der BFC Dynamo – bis dahin mit einem Spiel weniger und einem Punkt Rückstand zweitplatziert – seinen „virtuellen Vorsprung“ ein: Die Berliner mussten sich bei Babelsberg 03 mit einem 1:1 zufrieden geben. In der zwischenzeitlich wegen Böllerwürfen unterbrochenen Begegnung waren die 03er kurz vor Ende der regulären Spielzeit sogar in Führung gegangen, BFC-Kapitän Reher konnte aber tief in der Nachspielzeit zumindest noch einen Punkt retten. Aus dem Rennen ist dagegen die VSG Altglienicke: Nach zwischenzeitlicher Aufholjagd blieben die Hauptstädter jetzt schon im vierten Spiel in Folge ohne Sieg. Trotz zweifacher Führung durch Türpitz unterlag die VSG dem Außenseiter FC Hansa Rostock II am Ende mit 2:3. Überraschend auch die 1:2-Niederlage von Viktoria (Tor: Skakun) bei Aufsteiger FC Eilenburg, während die Reserve von Hertha BSC (Tor: Christensen) in Unterzahl mit 1:3 in Jena unterlag. Der Berliner AK verlor dazu in vorletzter Minute 0:1 gegen Chemie Leipzig.
Abschied bei TeBe
Beim Oberligaspiel von Tennis Borussia gegen den SC Staaken mussten sich die Lila-Weißen bis auf Weiteres vom Mommsenstadion verabschieden. Die Arena wird für die EURO 2024 zur offiziellen Trainingsstätte umgebaut und danach auch für die Dritte Liga tauglich sein. Dafür muss der Spielbetrieb zunächst ruhen: Die Entscheidung des Berliner Senats für die Durchführung der Maßnahme fiel dabei so kurzfristig, dass die Verantwortlichen bei „TeBe“ zum Redaktionsschluss noch nicht sagen konnten, wo sie ihr nächstes Heimspiel gegen TuS Makkabi am 16. März bestreiten würden – geschweige denn die weiteren Termine „zu Hause“ bis zum Saisonende. Im Raum standen zuletzt wohl das Stadion Wilmersdorf und das Katzbachstadion in Kreuzberg, während die Anlage an der Sömmeringstraße auf wenig Gegenliebe stößt. Da das Mommsenstadion kommende Saison im Fall des Aufstiegs für den BFC Dynamo als Austragungsort infrage käme, ist die Rückkehr von Tennis Borussia dorthin noch ungewiss.
Berlin-Liga
Einsame Spitze
Auch nach dem 22. Spieltag bleibt der BFC Preussen unangefochten an der Spitze der Berlin-Liga: Gegen den SC Charlottenburg setzten sich die Lankwitzer souverän mit 4:0 durch. Frühe Tore von Hartwig und Frank sowie ein Doppelpack von Günther nach dem Wechsel sorgten für den ungefährdeten Erfolg der Preussen, die weiter zehn Punkte vor Rang zwei liegen. Die dort platzierten Füchse hatten zuletzt nach drei Spielen ohne Sieg ihre Ambitionen öffentlich abgeschrieben, kamen nun dank zweier Haubitz-Tore gegen Stern 1900 (Tor: Rohana) aber immerhin zu einem 2:1- Sieg. Auf Platz 3 folgt dann schon die aktuell positivste Überraschung: Neuling SSC Teutonia fertigte auch den Frohnauer SC auf eigenem Platz mit 4:1 (Tore: Wartchow (2), Müller, Barthel – Meyer) ab. Kompliziert bleibt die Situation von Blau-Weiß 90, denn die Mariendorfer verpassten gegen Neuling VSG Altglienicke II einen wertvollen Dreier. Nach Brömers Führungstor kamen die Gäste durch Atici in der Nachspielzeit
noch zum 1:1-Ausgleich.
Lizenz beantragt
Drittligist 1. FC Saarbrücken hat fristgerecht alle notwendigen Unterlagen zur Erteilung einer Lizenz beim DFB eingereicht. „Wir haben die finanziellen und technisch-organisatorischen Referenzen sowohl für die aktuelle 3. Liga als auch vorsorglich für die 2. Liga vollständig eingereicht und bereits die Bestätigung für den Eingang erhalten“, so Geschäftsführer Christian Seifert.
Stadion-Probleme
Nach der U23 von Holstein Kiel hat mit Teutonia Ottensen noch ein weiteres Team aus dem erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten in der Regionalliga Nord keinen Lizenzantrag für die 3. Liga gestellt, wie die „NWZ“ berichtet. Ausschlaggebend sollen demnach sportliche Gründe sein. 13 Punkte liegen die Hamburger derzeit hinter Tabellenführer Hannover 96 II. Mehr noch als der Rückstand erweist sich aber vor allem die Stadionfrage als Problem. Derzeit trägt Ottensen seine Heimspiele im Stadion Hoheluft aus, das den Anforderungen der 3. Liga jedoch nicht entspricht. Vermutlich hätte der Klub außerhalb von Hamburg ein Ausweichstadion suchen müssen, doch nun ist das Thema vom Tisch.
Proteste in Lübeck
Beim VfB Lübeck hängt derzeit der Haussegen schief. Das liegt zum einen an der Serie von sieben sieglosen Spielen in Folge, zum anderen an Äußerungen über die eigenen Fans von Trainer Florian Schnorrenberg nach der Partie in Halle. Ihrer Verärgerung machten die Anhänger beim Spiel gegen Saarbrücken mit einem riesigen Banner Luft. „Schnorrenberg, verpiss Dich“ stand darauf. Zudem verteilten die Fans Flugblätter, auf dem der Trainer wenig schmeichelhaft als Gollum aus „Herr der Ringe“ dargestellt wurde. Die klare Botschaft lautete: „Schnorrenberg raus“. Als der 46-Jährige nach Spielende beim Interview mit „Magenta Sport“ stand, rief ein Fan von der Tribüne „Schnorrenberg, verpiss Dich“, was den Lübecker Coach irritierte und kurz ins Stocken brachte. „Das muss ich ausblenden“, meinte er.
Regionalliga
Gelungener Auftakt
Markus Mendler hat Fußball-Regionalligist FC Homburg einen erfolgreichen Start ins neue Jahr beschert. Die Grün-Weißen kamen am Samstagnachmittag bei Schlusslicht TSV Schott Mainz nach frühem Rückstand zu einem 2:1-Erfolg. Es war ein Arbeitssieg für den Tabellendritten, der nach einem Patzer des überraschend für Tom Kretzschmar ins Tor rotierten Jakob Mayer zunächst das 0:1 kassierte (10. Minute). Weil Mendler mit seiner 17. Torvorlage der Saison per Freistoßflanke den Kopf von Benjamin Kirchhoff fand (39.) und kurz darauf eine Ecke direkt im Mainzer Tor unterbrachte (42.), nahmen die Gäste eine Führung mit in die Pause. Im zweiten Abschnitt hatten die Gäste das Geschehen insgesamt gut unter Kontrolle und durften sich am Ende über den Pflichtsieg freuen. „Es war ein Arbeitssieg, aber auch für den gibt es drei Punkte“, sagte Trainer Danny Schwarz. In der Tabelle der Südwest-Staffel steht der FCH mit sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer Stuttgarter Kickers auf Platz drei.
Waldhof hofft
Mit dem 3:1-Erfolg gegen Tabellenführer Jahn Regensburg hat Waldhof Mannheim in der 3. Liga ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gesendet. Trainer Marco Antwerpen sprach von einem „sehr beeindruckenden“ Auftritt und hofft, dass die Leistung konserviert werden kann. Zudem nahm er Bezug auf die Pfiffe beim Warmmachen der Spieler. Mit dem Rücken zum Spiel standen in den ersten Minuten derweil die Fans auf der Otto-Siffling-Tribüne, nachdem sie die Mannschaft beim Warmmachen mit Pfiffen und „Wir sind Mannheimer und ihr nicht“-Rufen empfangen hatten. Antwerpen sprach von einem „komischen Gefühl“, meinte aber: „Damit muss man umgehen können. Die Fans sind enttäuscht von den Leistungen und damit nicht einverstanden.“