Hertha 03 nutzt Patzer
Vielleicht ein bisschen zu sehr verließ sich Lichtenberg 47 am 20. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord auf seine Defensivstärke: denn nach dem frühen 1:0 durch Noack führte der Spitzenreiter zwar lange Zeit bei Optik Rathenow, musste dann aber noch durch einen Elfmeter in letzter Minute das 1:1 quittieren. Verfolger Hertha 03 ging daher tags darauf besonders motiviert ans Werk – und stürmte dank eines 7:0-Siegs (Tore: Stein 3, Beyazit, Didoss, Ihbe, Stiller) gegen den Rostocker FC auf Platz 1. Der SV Sparta kam dazu trotz zweimaliger Führung durch Karupovic in Wismar nur zu einem Punktgewinn, und auch dem SV Tasmania reichte das schnelle Tor von Okezie nicht zum Sieg gegen den RSV Eintracht (1:1). Bereits am Freitag unterlag der SC Staaken im Berliner Duell dem BSV Eintracht Mahlsdorf mit 1:3 (Tore: Gigold – Fritsche, Rupp, Pekdemir) und sicherte sich Tennis Borussia trotz 0:2-Rückstands in Neustrelitz durch die Treffer von Reichstein und Graupner (in der Nachspielzeit) noch einen Punkt.
Ausrutscher ohne Folgen
Im Duell „Erster gegen Letzter“ hat sich der BFC Preussen am 23. Spieltag der Berlin-Liga einen Ausrutscher geleistet: gegen Schlusslicht Stern Britz reichte es zu Hause nur zu einem 1:1-Unentschieden. Auch die Führung durch Krstic reichte nicht, da Sik bereits vor der Pause der Ausgleich gelang. Der Tabellenzweite Füchse Berlin, bereits zehn Punkte zurück, konnte daraus aber keinen Nutzen ziehen: die Reinickendorfer retteten bei Croatia (3:3) vielmehr gerade noch selbst einen Zähler. Im noch mal weiter zurückliegenden Verfolgerfeld bleibt Aufsteiger SSC Teutonia nach dem 2:1 beim SCC (Tore: Eigentor, Wartchow – Kote Lopez) Dritter. Dahinter schoben sich die Spandauer Kickers, die ihren Aufwärtstrend beim 2:0 (Tore: Thomala, Tastan) in Rudow bestätigen konnten, auf Rang 4. In der Abstiegszone holte Blau-Weiß 90 zwar ein achtbares 0:0 bei Stern 1900, liegt aber nun schon fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer – dort befindet sich aktuell der SV Empor nach dem 3:2 (Albrecht, Zander, Wegner – Senocak, Krieger) gegen Mariendorf.
Neugründung
Der im Zuge finanzieller Probleme zuletzt aufgelöste Verein CFC Hertha 06 hat sich unter anderem Namen neu aufgestellt. Die Charlottenburger firmieren nun als CFC Berlin und wollen so schon im Frühsommer zunächst mehreren H0undert Jugendspielern eine Gelegenheit bieten, ihrem Lieblingssport wieder an alter Stelle nachzugehen. Erster Vorsitzender wird Bryan Lieberam, sein Stellvertreter Haldun Öztek war zuletzt bei 06 als Jugendleiter tätig. Unterdessen haben sich zahlreiche Spieler des Oberligateams neuen Vereinen angeschlossen –
Labbouz und Pekdemir (beide zu Eintracht Mahlsdorf) sowie El-Ahmar (Optik Rathenow) blieben dabei in der fünften Spielklasse. Dazu schlossen sich Alisaleha, Ayvaz, Bae, Kapan, Turan sowie Vassiliadis dem eine Klasse tiefer spielenden Türkspor an –
und auch Draeger und Tanis (Hilalspor) sowie Fässler (1. FC Wilmersdorf) wechselten in die Berlin-Liga.

Regionalliga
BFC jetzt Zweiter
Zum Auftakt des 25. Spieltags der Regionalliga Nordost musste sich Hertha BSC II trotz Verstärkung durch mehrere Zweitligaprofis am Ende dem Tabellenführer Greifswalder FC mit 0:1 geschlagen geben. Das Team von Stephan Schmidt blieb somit im siebten Spiel in Folge ohne Sieg und konnte auch der Konkurrenz an der Spitze keine Schützenhilfe leisten. Noch auf eigene Rechnung war wiederum die VSG Altglienicke beim Tabellenzweiten Energie Cottbus zu Gast, doch das torlose Unentschieden war am Ende zu wenig für den Erhalt der Aufstiegsträume. Kapital aus der Punkteteilung konnte jedoch der BFC Dynamo schlagen, der sich gegen Lok Leipzig klar mit 4:0 durchsetzte. Stockinger sowie Dedidis und Suljic jeweils per Elfmeter sorgten vor der Pause bereits für klare Verhältnisse. Der durch eine Ampelkarte dezimierte Gegner musste dann noch einen weiteren Treffer von Dedidis hinnehmen, der Sieg sicherte Dynamo so Platz 2. Am Sonntag verlor außerdem Viktoria (Tor: Skakun) deutlich mit 1:5 gegen Jena, der BAK 0:2 in Chemnitz.
Saarlandliga
Peinliches Benehmen

Beim Saarlandliga-Spiel am vergangenen Mittwoch zwischen den Sportfreunden Köllerbach und Hertha Wiesbach ist ein Streit zwischen den Trainern der beiden Teams eskaliert. Vorangegangen waren offenbar Provokationen auf beiden Seiten. Nach der Begegnung sei es in einem schwer einsehbaren Bereich zu Handgreiflichkeiten zwischen Sportfreunde Coach Mergim Kuqi und dem Wiesbacher Trainer Michael Petry gekommen. Ex-Profi Petry habe seinem Kontrahenten zunächst mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen, worauf sich dieser mit einem Kopfstoß revanchiert habe. Schiedsrichter Nicola Sprunck hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits in seiner Kabine aufgehalten und von dem Vorfall nichts mitbekommen. Im Anschluss an die Auseinandersetzung sei es zu einem Polizeieinsatz gekommen, wobei einer der beteiligten Beamten bestätigte, dass ein Trainer darauf bestanden habe, ins Krankenhaus gefahren zu werden. Während die Köllerbacher Sportfreunde bemüht waren, die Angelegenheit aus der Welt zur räumen, ging Hertha Wiesbach auf Tauchstation. Ein Facebook-Post, in dem Petry die „volle Rückendeckung“ zugesichert wurde, wurde eine halbe Stunde nach Veröffentlichung wieder gelöscht. Petry nahm am Wochenende, so als wäre nichts geschehen, am Spiel seines Teams bei der U23 der SV Elversberg teil. Die Sportfreunde Köllerbach stellten Coach Kuqi dagegen vorübergehend frei und entschuldigten sich für die Unannehmlichkeiten: „Letztlich sind wir aber machtlos, wenn zwei erwachsene Menschen, zehn Minuten nach dem Spiel und außerhalb des Platzes aneinandergeraten“, heißt es in einer Mitteilung. Der Saarländische Fußball-Verband hat beide Vereine zu einer Stellungnahme aufgefordert. Die von vielen Seiten geforderte vorläufige Sperre gegen die beiden Trainer sei nicht möglich gewesen, weil der Schiedsrichter vom Vorfall nichts mitbekommen habe. „Bis zum Wochenende lag uns nichts Schriftliches vor“, sagte Präsident Heribert Ohlmann unserer Redaktion.
Schork geht
Der SV Waldhof Mannheim muss sich nach einem neuen Sportchef umschauen. Tim Schork, der den Posten seit Januar 2022 innehatte, wird ab sofort nicht mehr für die Kurpfälzer tätig sein. Wie der SVW bekanntgab, habe Schork dem Aufsichtsrat mitgeteilt, seinen zum 30. Juni dieses Jahres auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Daraufhin hätten sich beide Seiten „in vertrauensvollen Gesprächen“ darauf verständigt, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden. „Wir bedanken uns bei Tim Schork für seine geleistete Arbeit, die in einem hohen Maße von Kompetenz, Professionalität und hohem persönlichen Einsatz für den SVW geprägt war“, so Aufsichtsratsvorsitzender Christian Beetz. „Unsere Zusammenarbeit war immer loyal und von Vertrauen geprägt.“ Schork war seit Sommer 2019 beim Waldhof tätig. Zunächst als Scout, ab 2021 dann als Chefscout und Assistent der sportlichen Leitung, ehe er im Januar 2022 zum Geschäftsführer Sport berufen wurde.

Bittere Niederlage
Der FC Homburg hat vor heimischer Kulisse mit 0:2 gegen den Bahlinger SC verloren. Schon in der achten Minute brachte Sebastian Weitzel die Gäste nach einem Eckstoß in Führung. Homburg versuchte zwar immer wieder, Akzente nach vorne zu setzen – jedoch erfolglos. Stattdessen legte der SC in den letzten Sekunden des Spiels noch zum 2:0 aus Sicht der Gäste nach. „Ich hoffe, dass nun jeder begriffen hat, dass das Jahr 2024 begonnen hat. Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und so können wir nicht auftreten, wenn wir ein Spiel gewinnen wollen“, sagte FCH-Regisseur Markus Mendler. Schon eine Woche zuvor beim Jahresauftakt in Mainz konnten die Homburger nicht überzeugen. Unter der Woche qualifizierte man sich zwar durch ein 3:2 beim Oberligisten SV Auersmacher zwar für das Viertelfinale des Saarlandpokals. Aber auch dort ließ der Auftritt der Mannschaft viel zu wünsche übrig. Die Partie am Samstag wollten nur noch rund 1000 Zuschauer sehen. Durch die Niederlage gegen Bahlingen ist der Abstand zur Tabellenspitze auf neun Punkte angewachsen.